Bei
der Einmündung der Straße G (Hohlgasse) in
die Straße A fällt die hohe Mauer auf, die
das Anwesen Schmidt (A 33) wie ein Schutzwall umgibt.
Das Gebiet westlich hat den Flurnamen "Landwehr".
Diese "ist die germanische Form der Grenzbefestigung,
und wurde bis ins Spätmittelalter hinein angelegt."
(Wikipedia)
Auf
dem Acker westlich der Hohlgasse wird es kaum je etwas
zu verteidigen gegeben haben, umso mehr aber im Osten
bei der "Herberge" (früher auch "Heriberga").
Um diese besser schützen zu können grub man
die Straße tiefer, so dass sie auch als Wallgraben
diente. Den steilen Osthang hatte man wahrscheinlich
mit undurchdringlichen Heckenpflanzen oder Hainbuchen
bepflanzt.
"Herberge"
hieß der Ort, wo sich das "Heer bergen"
konnte. Hier oben auf Schmidts Grundstück haben
also einst durchziehende Truppenteile ihre Zelte aufgeschlagen.
Ein Haus als Herberge wird es auch von Anfang an gegeben
haben. Dieses wurde zum "Gasthaus zur goldenen
Krone", dessen Betrieb 1958 eingestellt wurde (Pl.
Nr. 28/29, Nr.16, heute Sippel).
Der
"Herrenhof" hatte früher die Nr. 18 und
war auf dem Gebiet der Bäckerei Löslein. Im
Osten schließlich wo heute die große Kirche
(Nr.2b) steht, war einst eine kleine Kapelle.
Sehr
früh dürfte es auch das Badhaus und die Mühle
gegeben haben. Im Jahr 1532 hatte Kirchfarrnbach nach
W. Geißelbrecht neun Anwesen. Von der Mühle
abgesehen lagen alle an der Dorfstraße. Wegen
des mittelalterlichen Güterschachers gehörten
sie sieben verschiedenen Grundherren: dem Markgrafen
(Nr.4), dem Deutschen Orden Nürnberg (Nr.15 und
16), dem Langenzenner Spital (Nr.9), dem Nürnberger
Spital (Nr. 18), dem Junker Albrecht von Wilhermsdorf
(Nr.12), der Pfarrei Oberreichenbach (Nr.21 zur Hälfte)
und der Pfarrei oder dem Gotteshaus von Kirchfarrnbach
(Nr. 8, Nr.14 und zur Hälfte Nr.21). |
|
|
Eine
hohe Mauer umgibt im Westen
und Süden das Anwesen Schmidt |
|
|
Deutlich
ist auf dem Katasterplan aus dem frühen 19.
Jahrhundert der Bereich der "Heriberga"
zu erkennen. Der "Lagerplatz" Pl.Nr.
26 und 27a (Schmidt) hebt sich stark hervor. Auf
Pl.Nr.28 (Sippel) die ehemalige Gastwirtschaft.
Da es nur eine Straße gab, hieß die
Straße A "Dorfstraße". |
|