Die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges im Gebiete des Schulverbandes Wilhermsdorf Band IV: Gemeinde Kirchfarrnbach mit Ortsteil Dürrnfarrnbach
Dokumentation von Theod. Gg. Richert 1975
Teil 11
 
 

Am Freitag, den 18. Mai 1945 wurde der Volkssturmmann Johann Beugler auf dem Friedhof von Kirchfarrnbach von Pfarrer König beigesetzt unter Anteilnahme der Bevölkerung. Der Einsegnung und der Grabrede lagen die Worte des Psalm 39, Vers 5 - 10 und 13 zugrunde. Diese lauten: "Aber, Herr, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sie gehen daher wie ein Schemen und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es einnehmen wird. Nun Herr, wes soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Errette mich von aller meiner Sünde und lass mich nicht den Narren ein Spott werden. Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; denn du hast's getan. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meinen Tränen; denn ich bin dein Pilgrim und dein Bürger wie alle meine Väter."

Im Beerdigungsbuch der Kirchengemeinde Kirchfarrnbach Dok. Nr. 134 kann man darüber lesen: "... Durch eine Mine verunglückt! Die Leiche wurde am 26. Mai 1945 wieder ausgegraben und in der Heimat des Toten (Schwaig bei Nürnberg) beigesetzt."

Wie auch in den anderen Gemeinden unseres Schulverbandes, so normalisierte sich bis September 1945 das Leben nach und nach.

Dies um so mehr, da nach einem kurzen Zwischenspiel eines gewissen Herrn Weiß (ein Saarländer), der aus eigener Machtvollkommenheit sich die Führung der Gemeinde aneignete, doch der vor 1933 tätige Bürgermeister Herr Vogel eingesetzt wurde.

In diesen Wochen kamen dann auch die ersten deutschen Soldaten zurück und so fasste man wieder Mut.

Doch vielen von unserer Gemeinde war das Glück der Rückkehr nicht mehr beschieden. Sie blieben, zu unser aller Schmerz, beim Feinde.

Gefallene und Vermißte aus Kirchfarrnbach:
Tyrach Peter, Haus-Nr. 21
Bauer Hans, Haus-Nr. 41
Schweikert Fritz, Haus-Nr. 40
Eichler Christian, Haus-Nr. 8
Meier Fritz, Haus-Nr. 27
Arnold Andreas, Haus-Nr. 10
Arnold Georg, Haus-Nr. 10
Hertlein Hans, Haus-Nr. 11
Ruf Hans
Ruf Georg, Haus-Nr. 12
Rotter Hans, Haus-Nr. 14
Ziegler Michael, Haus-Nr. 20
Ruf Hans, Haus-Nr. 19
Daum Michael, Haus-Nr. 19
Vogel Hans, Haus-Nr. 16
Hertlein Georg, Haus-Nr. 15
Köninger Hans, Haus-Nr. 17
Fleischmann Mathias
Arnold Konrad, Haus-Nr. 38 a
Höfling Hans, Haus-Nr. 38 a
Zinner Hans
Zinner Veit
Bauer Hans (Brehm) - vermisst
Bauer Hans - vermisst
König Robert, Haus-Nr. 1
König Reinhold, Haus-Nr. 1
Ruf Fritz, Haus-Nr. 47

Gefallene und Vermisste aus Dürrnfarrnbach:
Probst Michael, gefallen 6. 12. 1941, Haus-Nr. 2
Kohler Georg, gefallen 7. 1. 1944, Haus-Nr. 9
Zinner Georg, vermisst seit 18, 10. 1944, Haus-Nr. 11 a
Krehn Karl, verstorben 24. 5. 1948 an den Folgen der Gefangenschaft; Haus-Nr. 14.

Die Zeit, so sagt man, heilt Wunden. Jedoch bis auf den heutigen Tag fragt man sich nach dem Sinn ihres Opfers und vergisst die Toten des Zweiten Weltkrieges nicht!

 
 
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