Ein heimatgeschichtlicher Gang durch Kirchfarrnbach
B3 Bauer (ehemals Nr. 30), ehemaliges Milchhaus
Anwesen Bauer B3 heute und 1967
Hier stand bis 1989 das "neue" Milchhaus

"Peter Däumler. Die Grundflächen am 12. Juni 1850 von Balthasar Güner um 100 Gulden erkauft und die Gebäude darauf errichtet." So der erste Eintrag im Kataster. In den folgenden 110 Jahren gab es noch zwölf Änderungen bei den Eigentümern. Das ursprüngliche Haus

Eine kleine Anschlagtafel am Gartenzaun gegenüber B18 erinnert an das Milchhaus, das bis 1989 dort stand. Neben der Milch wurden da auch die neuesten Dorfnachrichten angeliefert. Vorgänger dieses Hauses war das für die Flachsverarbeitung 1841 erbaute Brechhaus. Später wurde an die Westseite das Feuerwehrgerätehaus gebaut. 1904 und 1951 wurde dieses jeweils so gründlich neu gestaltet, das man stets vom "neuen Feuerhaus“ sprach.

  Hans Guggenberger hat 28 Jahre lang die von den Bauern morgens und abends abgelieferte Frischmilch abgewogen, durch den Kühler geschickt und in die Milchwanne gepumpt. 1961 gab es 49 Lieferanten, 1989 waren es vierzehn. Durch die neue EG-Milchhygieneverordnung sahen sich die in der Milchhausgenossenschaft Kirchfarrnbach vereinigten Landwirte gezwungen, 1989 das Milchhaus aufzugeben. Die nun erforderliche "Hofkühlung“ war für viele zu aufwändig. Das "Milchgeld“ war die sicherste, weil regelmäßige Einnahme in den landwirtschaftlichen Betrieben. Es fiel nun weg. Das "Milchhaussterben“ beschleunigte das "Bauernsterben“. Heute (2007) gibt es nur noch einen Kirchfarrnbacher Milchbauern.
Um 1967: Hans Guggenberger mit Sohn bei der Arbeit
zurück zur Übersicht