Aus der Schulgeschichte des Pfarrsprengels
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21 unkommentierte Zitate (2) aus den Beständen des ehemaligen Pfarrarchivs (PA) und des Archivs Bayer (A)
1852
  Mohr und Zeiherin geben an, sie hätten für ihre Kinder kein Brod gehabt; diese hätten oft von früh 7 Uhr bis Nachmittag 4 Uhr in der Schule und auf dem Wege hungern müssen. (PA)  
       
1850
  ... denn der Stand der religiösen Bildung ist in dieser Schule von der Art, daß sie sich von keiner Seite einer sorgsamen Pflege zu erfreuen hat. (PA)  
       
1849
  Gegenüber der Schuljugend hatte er (Lehrer Graf) gegen den Localschulinspector eine unanständige Äußerung (vermutlich: "Auch die Pfarrerstöchter waren auf dem Tanzboden.") vorgebracht, die ihm untersagt wurde. Darüber geriet er dermaßen in Wuth, daß er anstatt sich zu rechtfertigen, eine von schwarzsüchtiger Galle zeugende Denunciation voll von Lügen u. von brutalen Ausfällen gegen den Geistlichen der K(öniglichen) Districtsschulinspection über...(gab), worauf Bericht erstattet wurde. (PA)  
       
1848
 

Das Wirtshaus besucht er (Lehrer Graf) zwar, jedoch stets mit Behauptung seiner Würde.
Am 20. März wurde Lehrer Graf auf dem Nachhauseweg von Dippoldsberg von 2 Burschen, erst im vorigen Jahr aus der Sonntagsschule entlassen, die er auf eine förmliche Tödtung abgesehen, meuchelmörderisch gemißhandelt. ... Seitdem aber sich die Bande geselliger Ordnung zu lösen begonnen, die Rohheit allenthalben immer deutlicher hervortritt und Geistliche und Lehrer am Ende keinen Schutz mehr gegen die Brutalität finden hat man die Schulstrafen eingestellt. (PA)

 
       
1841
  Der Wirt Däumler beschwert sich, daß er kaum im Stande sey, die zudringliche Schuljugend vom Tanzboden abzuhalten, wenn er nicht sowohl von der Königlichen Gensdarmerie, als auch von dem Gemeindediener besser unterstützt würde. (PA)  
       
1840
 

Nach der Christenlehre, in der der Pfarrer über Friedfertigkeit gesprochen hatte, wurde ihm ein Schüler ins Haus getragen, welcher von anderen mit einem Bäumchen bewußtlos geschlagen worden ist.
(Über den Schullehrer Gottlieb Wettengel:)... den Wirtshausbesuch setzt er noch fort; doch geht er früher, als sonsten nach Hause. In der Kirche leistet er Mittelmäßiges. (PA)

 
       
1837
  Sämtliche Werktagsschüler bekamen bei dem Einzug des Herrn Pfarrers Herrmann dahier im Wirtshaus, unter der Aufsicht des Schullehrers, Bier und Brot. (PA)  
       
1834
  In der Schulstube befindet sich ein Verschlag, welcher bisher zur Schlafstätte der Kinder des Lehrers diente, welcher aber dem Lehrzimmer den erforderlichen Raum benimmt. ... Ebenso wurden auch die Anwesenden ermahnt, die schulpflichtige Jugend von Wirtshäusern und Tanzplätzen abzuhalten, und die Rockenstube gar nicht zu dulden. (PA)  
       
1833
  Nicht die Liebe, sondern der Schrecken, nicht weiser Ernst, sondern der Stecken und die Faust führt das Regiment in seiner Schule. (PA)  
       
1829
  Man sieht die Schule mehr als eine Last als eine Wohltat an. (PA)  
       
1823
  Wegen des Unfalls, welcher sich im Schulhaus ereignet hat wo nehmlich in der Küche der Boden durchbrach, und die darin sich befindliche Frau des Schullehrers durchfiel, und beinahe dabei Gesundheit oder Leben eingebüßt hätte, wurde Umfrage gehalten, was in der Hinsicht wegen der Handwerksleute, die dieses Unglück unstreitig veranlaßt haben, zu thun sei. (PA)  
       
1809
  Der Beginn der Schulprüfung wurde durch Glockengeläute bekanntgegeben. (PA)  
       
1772-1824
  (Schulmeister Friedrich Wilhelm Walthers) Nebenbeschäftigungen bestehen im Winter in etwas Arbeit von Pappendeckel, im Sommer aber im Feldbau. (PA)  
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