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Aus
der Geschichte der Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Dippoldsberg
- 2 -
Dippoldsberg (1)
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XIII.
kal. apr., Joseph nutritoris domini. – Tuto
laicus obilit, qui dedit Diepoldesberge, quod commutatum
est pro Lubende, unde dantur VI modii tritici pro
servicio |
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Übersetzung:
Der Laie Tuto stirbt, der Diepoldesberge gab, das gegen
Lubende (Laubend Lkr. Bamberg) vertauscht ist, wovon 6
Maß Weizen als Servitium gegeben werden. |
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Diese
früheste urkundliche Erwähnung Dippoldsbergs
findet sich in einem zwischen 1078 und 1102 zu datierenden
Eintrag in den Regesten der Bischöfe und des Domkapitels
von Bamberg. Der Laie Tuto, der Diepoldesberge dem Domstift
Bamberg geschenkt hatte, sei gestorben. Auch ein Tausch
wird erwähnt.
Dass es vor 900 Jahren eine Beziehung zwischen Dippoldsberg
und dem fernen Bamberg gab ist für unsere Gegend
nichts Ungewöhnliches. In Dürrnfarrnbach musste
ein Hof „Pfenniggult“ nach Bamberg geben
und (wenigstens) ein Hof in Oberndorf gehörte der
Bamberger Bischofskirche, bevor er dem Kloster Heilsbronn
als Ausstattungsgut geschenkt wurde. Das Kloster Heilsbronn
erwarb mit der Zeit acht der neun Anwesen. Unter anderem
wurden Erwerbungen von dem Hause der Grafen von Hohenlohe
und von Stephan von Wilhelmsdorf getätigt. Ein
Hof gehörte zur Nürnberger „Herrschaft“.
Wie
das Salbuch des Klosters Heilsbronn aus dem Jahr 1402
zeigt, mussten acht Dippoldsberger Hofbesitzer Abgaben
an das Kloster liefern. 1432 waren es sechs.
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Zur
Zeit der Reformation (1526) gehörten von den acht
Dippoldsberger Anwesen sieben zum Amt Neuhof des Heilsbronner
Klosters und ein Anwesen gehörte nach Nürnberg.
Im Jahr 1409 hatte die klostereigene Schäferei
250 Schafe.
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Die
ersten beiden Urhöfe
Der
Ortsname kann gedeutet werden mit „bei den Leuten
des Dippold“. So wird es wohl zunächst
nur einen einzigen Hof gegeben haben, nämlich
den des Diepold (auch Diepolt oder Dippold). Aus den
späteren Besitzverhältnissen kann man vermuten,
dass sich bald ein zweiter großer Hof dazu gesellt
haben muss. Diese beiden Urhöfe Dippoldsbergs
(heute Nr.11 und 19), die das Heilsbronner Salbuch
mit „curia“ bezeichnet, lagen sich gegenüber,
getrennt durch das bereits relativ tief eingeschnittene
Tal. Welcher Hof einst dem Diepold gehörte, wird
wohl kaum noch ermittelt werden können.
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Mögliche
Struktur des Ortes um 1432
Für
die Zeit um 1432 konnte für Dippoldsberg folgende
Struktur erschlossen werden: Die Anwesen des Klosters
Heilsbronn: Im Westen der Großhof (curia) des
Hanns Wagner (Nr. 11/12), der große Hof des
Fritz Hertlein (Nr. 1/2), welcher auch das öde
Gut „Steinhagen“ bewirtschaftete, dann
(nicht sicher zuzuordnen) die Güter des hans
dytrich (Nr. 6?), des Wernlein (Nr. 7 ?) und des voertsch
(Nr.9/10?). Auf der Ostseite schließlich der
Großhof (curia) des heynlein. Das Gut des „Heintz
des Henslines sün“ gehört zur Markt
Erlbacher Pfarrei. Bis etwa 1387 gehörte es zu
Wilhermsdorf. Der Nürnberger Hof Nr. 14/15 unter
wagner gehört zu St. Sebald in Nürnberg.
Der jeweilige Besitzer führte stets das öde
fünfte Gut des Nürnberger Egidienklosters
in Meiersberg mit.
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Die
Holzmühle wird am 27. Februar 1285 von Ritter Ludwig
von Wilhelmsdorf der Frau "Maethild von Hall"
verkauft. Unter den Zeugen war "Erkenbertus officialis
dictus de Diepoltsperch". Dieser Dippoldsberger
Amtmann war auch bei einem weiteren Verkauf sieben Jahre
später Zeuge. "Dietrich von Willehelmsdorf"
verkaufte dieser Frau "Mehthild" ungefähr
16 Morgen Neugereut-Äcker, die von der Holzmühle
bis zum Feld von Adelsdorf reichten.
Die
Holzmühle wird noch 1571 in einem Heilsbronner
Salbuch erwähnt. Bei der Beschreibung der Weidegrenzen
heißt es: "Von Diepoltzberg auß treiben
sie vom steeg bey der Holtzmühl an mit allem viech...".
Auf der ältesten Karte unserer Gegend, die um das
Jahr 1575 gezeichnet wurde, sind zwar Mühlen eingezeichnet,
die Holzmühle aber fehlt bereits, auch bei den
Vetterschen Karten aus dem frühen 18. Jahrhundert
findet sich kein Hinweis. Im Urkataster von 1834 erinnern
nur noch Flurnamen wie "Holzmühlweg"
und "an der Holzmühl" an diese Mühle. |
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