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Aus
der Geschichte der Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Dippoldsberg
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Meiersberg (1)
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Von
den Anfängen bis zum ausgehenden Mittelalter |
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„Meier“
nannte man im Mittelalter einen herrschaftlichen Gutsverwalter
auf einem Fronhof. Als Verwaltungsbeamter nahm er die
Stelle des Grundherren ein, der die Eigenbewirtschaftung
des Hofes aufgegeben hatte. Möglicherweise hat
sich einmal ein Meier als besonders tüchtig erwiesen
und für seine Verdienste Land zum Roden und Bebauen
oberhalb des Zenntals, auf dem „Berg", bekommen.
Bei einer Wegekreuzung fand er den günstigsten
Platz für seinen Hof. Hier zogen die Leute vorbei,
denen die Wege im Zenntal entlang zu sumpfig waren und
auch die, welche von Wilhermsdorf nach Kirchfarrnbach
wollten. Im Laufe der Zeit gesellten sich zum Hof des
Meiers noch weitere Höfe und man nannte diesen
Ort Meiersberg. Nach v. Guttenberg entstand Meiersberg
als Ausbausiedlung des Urdorfes Kirchfarrnbach, das
bis zum zehnten Jahrhundert königliches Landgut
war. |
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Meiersberg
rückt nach K. Lang im Jahre 1153 in das Licht der
Geschichte. In einer Urkunde aus diesem Jahr wird berichtet,
dass die „fratres de Tückelhausen" von
Gernodo homine libro" das ganze Dorf Speckfeld
kauften. Mittelsmann war Graf Friedrich, der die Übergabe
in „Mersberg" vollzog. Ob dieses „Mersberg"
unser Meiersberg war, kann wegen des weit entfernten
Tückelhausen bezweifelt werden. Sicher aber wird
Meiersberg in einer Urkunde vom 2. Juli 1225 erwähnt,
in welcher König Heinrich VII. das Schottenkloster
St. Egidien zu Nürnberg in seinen Schutz nimmt.
Dieses kaufte 1353 zwei Güter von Johann von „wilhalmstorff“
und besaß nun fünf Güter in Meiersberg.
Die meisten Güter in Meiersberg aber erwarb im
Laufe des Mittelalters das Heilsbronner Kloster. Auch
der Deutsche Orden war in Meiersberg mit einem Hof vertreten. |
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Das
Salbuch des Klosters Heilsbronn aus dem Jahr 1402
weist unter „Mairsperg" elf Abgabenpflichtige
auf. Der an vorletzter Stelle aufgeführte „ffritz
wagner" muss nicht nur an Heilsbronn Abgaben
liefern, sondern in der Hauptsache an den Deutschen
Orden, dessen Untertan er ist.
Wie
viele Meiersberger Höfe es im Mittelalter gab
läßt sich nur schwer ermitteln. Es gab
nicht nur „unbezimmerte" Güter (Betriebseinheiten
ohne Wohngebäude), sondern auch einige Höfe,
die durch die Kriege zerstört nicht wieder
aufgebaut wurden. Die Grundstücke wurden von
anderen Bauern mit bewirtschaftet.
So
erging es zum Beispiel dem fünften Gut des
Egidienklosters: „vor nürnberger Raiß
ist ein haus und ein stadel darauf gestanden."
Um 1450 bewirtschaftet der Dippoldsberger „Peter
schuchfritz" (Dipp. Nr. 14 + 15) die Grundstücke.
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In
einem Salbuch des Nürnberger Egidienklosters aus
dem 15. Jahrhundert findet sich eine frühe Beschreibung
Meiersbergs (leicht verbessert): |
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Langenzenn,
neben dem Schloss „wilhelmstorff“ genannt,
auf dem Mönchseigentum. In (der) Kirchfarrnbacher
Pfarrei. Im Landgericht des Burggrafentums zu Nürnberg.
Zehent gegen Heilsbronn klein und groß und baut
in drei Zellen. |
Gelegenheit
und Eigenschaft (des) Dorfs und Güter
Das Dorf liegt vier Meilen von Nürnberg, eine halbe
(von)
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