Die
revolutionären Unruhen in der Zeit um 1848 erfassten
auch die Dippoldsberger. Es wurde gewildert.
Da Pfarrer und Lehrer im Bewusstsein der Bevölkerung
zur „Obrigkeit"
gehörten, richtete sich der Zorn auch gegen sie.
„Am 20. März 1848 wurde Lehrer Graf auf dem
Nachhauseweg von Dippoldsberg von 2 Burschen, …
die es auf eine förmliche Tödtung abgesehen,
meuchelmörderisch gemißhandelt. Auch gegen
den Local-Schulinspektor (=Pfarrer) wurden Drohungen,
ihn zu töten, ausgestoßen.“ Lehrer Graf
hatte wohl, wie es früher üblich war, Schreibarbeiten
bei der Gemeindeverwaltung Dippoldsberg erledigt.
Im
Jahre 1858 erbaute die Gemeinde das Wohnhaus Nr. 26.
Es stand beim Hirtenhaus und wurde 1911 abgebrochen.
Das Hirtenhaus Nr. 13 dürfte ca. 20 Jahre später
abgerissen worden sein. 1856 erwarb Hasselbacher den
Grund für Nr. 27, 1872 erbaute der Maurer Löb
Nr. 28, die spätere „Wirtschaft zum Jägernheim“.
1874 wurde Nr. 29 von Loeßlein errichtet; 1858
gehörte Katharina Brunner das Grundstück für
Nr. 30.
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Auch
Dippoldsberger wanderten nach Amerika aus. In der Zeit
von 1849 bis 1853 waren es Billmann, Vogel, Weißflohe
und Breitenstein.
Nach
dem Ersten Weltkrieg gab es in Dippoldsberg drei Handwerksbetriebe
(Schmiede, Schuhmacherei, Scheiderei). Zwölf Opfer
forderte der Zweite Weltkrieg. Durch die Flüchtlinge
stieg die Einwohnerzahl stark an. „Flüchtlingsgärten“
wurden angelegt, die Kinder bekamen „Schulspeisung".
Die
Flurbereinigung wurde ohne Dorfsanierung durchgeführt.
Dennoch hat sich das Ortsbild wesentlich verändert.
Der Graben im Ort wurde allmählich aufgefüllt
und durch Kulturmaßnahmen verschönt. Die
Modernisierung der Kanalisation und der Bau der Abwasseranlage
gehörten zu den größten Leistungen der
letzten Zeit.
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