Oberndorf
grenzt als „oberes Dorf“ so unmittelbar an Kirchfarrnbach,
dass manchmal nicht nur Fremde beim Feststellen des Grenzverlaufs
ins Grübeln kommen. Bis 1972 war dies jedoch keine unbedeutende
Grenze. Sie trennte damals nicht nur die Gemeinden Katterbach
und Kirchfarrnbach voneinander, sondern auch die Landkreise
Neustadt a. d. Aisch und Fürth. Und bis vor gut zweihundert
Jahren verlief hier die „Landesgrenze“ zwischen
dem Fürstentum Bayreuth und dem Fürstentum Ansbach.
Dabei
bildeten im Mittelalter und in der Neuzeit Oberndorf und Kirchfarrnbach
eine Gemeinde im alten Sinn, wie die Gemeindeordnung
aus dem Jahr 1597 belegt. Weil Oberndorf aber Jahrhunderte
später durch diesen Realgemeindeverband im Landgericht
Cadolzburg lag, kam es noch im 18. Jahrhundert zur Gemeinde
Meiersberg, 1818 dann zur Gemeinde Kreben und 1824 schließlich
zur Gemeinde Katterbach.
1132 wird
Oberndorf erstmals urkundlich erwähnt und zwar im Stiftungsbrief
des Klosters Heilsbronn. Vermutlich war es nur ein Hof, der
zum Gründungsgut des Klosters kam. Vorher war er im Besitz
der Bamberger Bischofskirche. Die |
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Eichstätter
Kirche hatte alte Zehntrechte, auf die sie ausdrücklich
1142 verzichtete. Ferner hatte bis 1162 Graf Rapoto III. von
Abenberg als Träger von Reichslehen Lehensansprüche
in Oberndorf. Der Papst nahm den Klosterbesitz erstmals 1142
in seinen Schutz und aus einem Schutzbrief von 1182 geht hervor,
dass auch der Oberndorfer Hof, „Grangie“ genannt,
zu den Hauptwirtschaftszentren von besonderer Wichtigkeit gehörte.
Wie
bei Katterbach waren bald alle drei Höfe Eigentum des
Heilsbronner Klosters. Überliefert ist, dass die Oberndorfer
Wachs an das Kloster liefern mussten. „Dienen“
mussten sie auch mit Weinfuhren. Die ersten Besitzernamen
finden wir im Salbuch aus dem Jahr 1402: Hermann Küntz,
Hermann Hofmann und Fritz Hofmann. Bis ins 18. Jahrhundert
werden in der Regel drei Oberndorfer Höfe in den Salbüchern
aufgeführt. Ausnahme bildet die erste Hälfte des
16. Jahrhunderts, in der „4 Herdstatt“ verzeichnet
sind. Wie in Kreben so gab es aber auch hier beachtliche Umstrukturierungen.
Zuwächse an Grundstücken sind ebenfalls zu verzeichnen.
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Wegen
der vielen Abgaben an die Obrigkeit kam es im 16. Jahrhundert
zu einem spektakulären Streit. Der Oberndorfer Bauer Kunz
Löslein verweigerte die Abgaben an den Kirchfarrnbacher
Pfarrer. Auf Befehl der Regierung, welche für den Pfarrer
entschied, wurde Löslein, da er sich der Entscheidung zu
verkaufen und wegzuziehen, nicht fügte, zu Heilsbronn bei
Wasser und Brot in den Turm gesperrt und angekettet. Nach fünfzehntägiger
Haft versprach Löslein sich zu fügen. Drei Jahre später
im Jahr 1578, wurde Pfarrer Kessler, „welcher etwas betrunken
von einer Hochzeit heimging, von ihm angefallen und geschlagen.“
Kunz Löslein starb zwei Jahre später, aber seine Söhne
setzten den Streit fort. Pfarrer Keßler beantragte wiederholt
seine Versetzung. Nicht nur die Lösleins machten ihm das
Leben schwer: Ich habe ..."alle Jahre sechs Weiher besetzen
und fischen müssen, meine Nahrung zu erwerben, habe mich
im Wasser sehr verkältet und abgearbeitet, also daß
ich solch schwere Arbeit nicht mehr ertragen kann."
1588 wurde er versetzt.
„Ist
abgebrandt und Öedt“ wird der Hof Nr. 3 und 4 im
Dreißigjährigen Krieg (im Jahr 1642) bezeichnet.
Bei den beiden anderen Höfen wurde 1640 jeweils der Vermerk
„bestehender Hof“ gemacht.
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In
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Oberndorf
so beschrieben:
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Obern
Dorff, Ein Weyler, so zur Gemeinde Kirchfarrnbach gehört,
darinnen sind 3. Closter Neuhf. welche nach besagten Kirchfarrnbach
gepfarrt, und den Zehenden dem Pfarrer zu Habersdorf=
die andere Helfte
aber
einem Spittal. Nürenberg. Bauern Hof zu Kirchfarrenbach
zu geben schuldig sind, die Dorf- und Gemeins-Herrschaft
gehört ins Closter Neuhoff, die Hochfraischl- Obrigkeit
in allhiesiges Vogt Ambt Markt Erlbach. |
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Die drei Höfe hatten zwischen 44 und Morgen Felder
und zwischen 4 und 13 Tagewerk Wiesen.
Um
1812 wohnten sieben Familien in acht Anwesen, einschließlich
der Tagelöhnerhäuser Nr. 2 und Nr. 4. Insgesamt
hatte Oberndorf 36 Einwohner. |
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