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Vom
Pfarrgarten ging ein Pförtchen durch die Mauer in den
Kirchhof. Jeden Morgen um elf Uhr musste geläutet werden,
damit die Bauern auf den Feldern wussten, dass Mittagszeit
war. Dies Läuten besorgten stets wir Buben. Es wurde
mit der großen Glocke geläutet. Die drei Glockenstränge
hingen im hohen Chor hinter dem Altar. Wenn die große
Glocke schwang, musste man das dicke Seil durch die Hände
gleiten lassen, um nicht mit empor gerissen zu werden. Nun
hatte sich aber bei uns der Sport herausgebildet, sich am
Strang festzuhalten, mit empor zu fliegen und wer am höchsten
kam, wurde am meisten bewundert. Vater hatte es zwar strengstens
untersagt, aber wir passten schon auf, dass wir nicht erwischt
wurden. Wir waren uns der Gefahr gar nicht bewusst, die darin
lag. Am höchsten kam natürlich stets Konrad als
der Älteste.
Einmal
hat es ihn dann auch erwischt. Als da das Seil hochschnellte,
warf es eine Schlinge, legte sich um Konrads Hals und riss
ihn hoch bis an die Decke des Chors. Glücklicherweise
öffnete sich die Schlinge im Niedergleiten und Konrad
fiel heraus. Wir hatten einen heillosen Schrecken bekommen,
umso mehr als Konrads Haut am Hals in Fetzen herunter hing
und er sehr blutete. Wir rannten sofort nach Hause wo Vater
feststellte, dass nur die Haut verletzt war. Es hätte
böse ausgehen und eine wirkliche Himmelfahrt werden können.
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