Auf
der andern Seite des Dorfes stieg aus den Felder der dunkle
Wald des Hirschberges an, gekrönt von der weithin sichtbaren
Ruine Hirschberg. Schon der Ruine wegen war er uns stets besonders
interessant und geheimnisvoll. Allein wagten wir uns nicht
sehr weit hinein. Aus dem Hirschberg entsprang ein silberklarer
Waldbach, der in lustigen murmelnden Sprüngen über
die Felsbrocken des Berges herabhüpfte. In dem Bache
gab es Krebse und auch Forellen. Vater ging öfter im
Sommer mit der ganzen Familie über den Hirschberg nach
Eichmühl, einer auf der anderen Seite des Berges gelegenen
Mühle mit einem Gasthaus und einer Kegelbahn. Dort trafen
sich die alten Herren des Wingolf zwei oder drei mal im Sommer
mit ihren Familien und den Erlanger Studenten zu fröhlichem
Beisammensein.
Das war
ein Leben für uns Kinder. Eine ganze Schar war stets
beisammen und die älteren Jungen und Mädchen wussten
herrliche Gesellschaftsspiele. Natürlich gab es Berge
von Kuchen und Obst für die Kinder und was gab es nicht
alles zu sehen! Wie lustig waren die Studenten. Es waren stets
welche dabei, die mit den vielen Pfarrersbuben ganze Räuberbanden
aufstellten, für die der Hirschberg das idealste Gelände
abgab. Oft kletterten wir mit ihnen auch in der romantischen
Ruine herum, von der manche die heroischsten Geschichten zu
erzählen wussten.
Abends
ging es dann meist im silbernen Mondenschein über den
Hirschberg nach Hause. Singend zog die Familie untergefasst
durch den herrlichen geheimnisvollen Forst.
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