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Das
war ein Ereignis! Soldaten im Dorf und noch dazu Ulanen! Eine
ganze Schwadron! Das war etwas für uns Buben. Der Rittmeister
und die Leutnants waren natürlich im Pfarrhaus einquartiert.
In der großen Tenne unserer Scheune und in den Seitenboxen
stand alles voll Pferde. Solche wunderbaren Tiere hatten wir
im Dorf noch nicht gesehen. Auch der Fahnenschmied mit seinem
feurigen Rappen lag bei uns im Quartier. Der Rappe war morgens
beim Putzen kaum zu halten. Wir natürlich immer zwischen
und bei allem wissbegierig dabei. Was gab es auch alles zu
sehen, überall hätte man dabei sein mögen.
Morgens, wenn der Wachtmeister Appell hielt und die Pferde
einzeln vorgeführt wurden, durften wir zugucken und nahmen
alles mit ungeheurer Spannung in uns auf. Natürlich würde
jeder von uns einmal ein Ulan, das stand fest. Morgens beim
Putzen hoben uns die Ulanen auf die Pferde und wir durften
einmal um den Platz reiten. Das war das Ereignis des Tages.
Das wildeste
Tier war der Rappe des Fahnenschmieds. Eines Morgens, die
Pferde waren schon zum Ausritt gesattelt, hob der Fahnenschmied
Fritz auf den Rappen. Im selben Augenblick, als der Fahnenschmied
den Sattelgurt festzurren wollte und die Zügel einen
Augenblick los ließ, stieg der Rappe und ging mit Fritz
im Galopp ab. Fritz hielt die Zügel und saß fest,
aber der Sattel, der nicht festgeschnallt war, rutschte mit
Fritz herum, dem Tier auf den Bauch, aber Fritz hielt sich
auch hier eisern fest und so ging die Jagd die lange Dorfstraße
entlang. Mehrere Ulanen waren in den Sattel gesprungen und
rasten hinterdrein. So ging es zum Dorf hinaus über eine
Wiese zum großen Dorfweiher. Der Rappe liebe das Wasser
und sprang geradewegs in die kühle Flut. Das war Fritzens
Rettung. Er war schon ein ganz guter Schwimmer. Das Schwimmen
hatte uns der Vetter aus Amerika beigebracht, d.h. den beiden
ältesten, ich kam damit noch nicht so ganz zurecht. Fritz
tauchte unter dem Pferd hervor und schwamm fröhlich nebenher,
bis die nachkommenden Ulanen den Rappen aus dem Weiher holten.
Fritz ritt dann triefend und prustend stolz wieder unter Führung
der Ulanen durch das ganze Dorf nach Hause. Er war der Held
des Tages.
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