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Manchmal
spukte es wirklich bei uns und das kam so: Am Haus und Garten
entlang führte ein schmaler Weg von der einen Dorfstraße
in die andere. Auf diesen Weg hinaus gingen die Küchen-,
Korridorfenster und ein paar Fenster von Nebenräumen
hinaus. Auch das Kammerfenster unserer Philippine, die damals
noch eine junge hübsche, dralle Bauerndirn war, mündete
auf diesen wenig begangenen Weg. Genau
über ihrem Fenster lag das Fenster unserer Gespensterstube
und in dieser trieb der Spuk natürlich sein heimliches
Wesen. Die spukenden Geister waren natürlich wieder wir
Buben.
Konrad
hatte einmal als er in der Gespensterstube abends länger
las, beobachtet, wie unten am Fenster heimlich geflüstert
wurde. Neugierig, wie jeder Junge, stellte er fest, dass die
Gute unten ihren Liebsten zwischen Fenster und Gang empfing.
Nun wurde weiter spioniert und festgestellt, dass der heimliche
Liebhaber, ein Bauernsohn aus der Nachbarschaft, stets drei
mal leise an das Fenster klopfte, manchmal auch vergeblich,
wenn Philippine nicht drinnen war. So banden wir Kastanien
an lange schwarze Pferdehaare und markierten damit das dreimalige
Klopfen am Fenster. Prompt wurde geöffnet, dann erschien
Philippines Kopf, drehte sich nach allen Seiten und zog sich
wieder zurück. Nach einigen Minuten erneutes Klopfen.
Wieder dasselbe Spiel.
Dies trieben
wir eine ganze Zeit lang, ohne dass sie etwas merkte. Wie
alle Bauernkinder war sie sehr abergläubisch und rang
nun zwischen ihrer Angst und der Liebe. Sollte sie ihr Zimmer
aufgeben und in den ersten Stock ziehen? Schließlich
machte sie Mutter gegenüber eine Bemerkung. In ihren
Zimmer gehe es um, sie wolle in ein wenig benütztes nach
der Gartenseite ziehen. Mutter ließ sie nähere
Einzelheiten erzählen und da sie von dem Verhältnis
zu dem Nachbarssohn wusste, erriet sie sofort, dass gewiss
wir Jungen dahinter steckten. Mutter wusste, dass das Verhältnis
Philippines ein durchaus ehrbares war, sie hat ihren Konrad
ja auch später geheiratet, so gedachte sie nicht unberufen
Gespenstern zu erlauben, diese Liebe zu beunruhigen.
Die Gespenster
waren dann auch rasch mit ein paar Ohrfeigen verscheucht.
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