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Der
Neubau des Kirchfarrnbacher Kirchenschiffs 1891
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Der
mühsame Weg von der Planung bis zur Grundsteinlegung |
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Der
Staat, der die sekundäre Baupflicht hatte, machte die
Zahlung von 29 500 M davon abhängig, dass die Kirchengemeinde
Hand- und Spanndienste im Werte von 4000 M leistete. Nach
dem Bau sprach man von 5000 M. |
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Dies musste in einer Kirchengemeindeversammlung mit
Zweidrittelmehrheit beschlossen werden.
Der
erste Beschluss fand hier am 13. Februar 1889 im Saal
der Gastwirtschaft Däumler (heute Sippel) statt.
Eine
weitere Versammlung erfolgte hier am 14. Juli 1890. |
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Die
Anspann-besitzenden Familien von Kirchfarrnbach übernahmen
alle Erd-, Schutt-, Sand- und Wasserfuhren, die Anspann-besitzenden
Familien der restlichen Orte die übrigen Stein-, Holz-
und auswärtigen Fuhren. Der Umfang der jeweiligen Leistung
wurde nach der Steuer bemessen. Die Familien ohne Wagen mussten
Handdienste leisten.
Die zu leistenden Fuhren wurden zuvor genau nach Kubikinhalt
berechnet.
Bald
stellte sich heraus, dass zwar für die Spanndienste genügend
Kräfte vorhanden waren, für die Handdienste jedoch
nicht. Dienstboten für den niederen Handdienst zu schicken
war den größeren Bauern offensichtlich nicht standesgemäß
genug. Wieder einmal schien das ganze Projekt gefährdet,
das doch schon so weit vorangeschritten war. Eine Versammlung
wurde notwendig, und am Ende der dramatisch verlaufenen Sitzung
war klar: kein Kirchenbau!
Und
doch - ein Wunder geschah durch den Bauern Braun aus Dürrnfarrnbach.
Lassen wir dazu nun Auszüge aus dem Sitzungsprotokoll
sprechen: |
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Bei
der Versammlung am 14. Juli 1890 erklärte der Bürgermeister
Eberlein von Altkatterbach, daß seine Spannfroner
zusätzlich auch Handdienste leisten wollten.
Darauf fragte der Pfarrer, ob nicht die ganze Kirchengemeinde
sich diesem Modus der Verteilung aneignen wolle. Durch
Akklamation wurde diese Frage verneint.
Nach Schluß der Versammlung um 3/4 4 Uhr meldete
sich der Bauer Braun von Dürrnfarrnbach zu Wort und
erklärte, daß die Gemeinden Kirchfarrnbach
und Dürrnfarrnbach es auch so halten wollten wie
die Katterbacher. Die Dippoldsberger und Meiersberger
waren sich noch unklar. |
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Also
kein Kirchenbau, wenn der Katterbacher Bürgermeister
Eberlein und später der Dürrnfarrnbacher Braun nicht
die Initiative ergriffen hätten.
"Verweigerer" gab es auch. In fast jedem Ort gab
es welche, nur nicht in Dürrnfarrnbach und in Oberndorf.
Es ging in allen Fällen nicht um ein grundsätzliches
Verweigern, sondern mehr um Rechthaberei. Zum Beispiel verweigerte
ein Bauer die Fuhre, weil er meinte, dass er noch nicht an
der Reihe wäre. Beinahe hätte man sogar einen Juden
zum Mithelfen verpflichtet. Dem Pferdebauern mutete man mehr
zu als dem Ochsenbauern, und dem wieder mehr als dem Kuhbauern.
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Weitere
Sitzungen, vor allem die wichtigen Beschlüsse über
die innere Einrichtung, fanden im Schulhaus statt.
Nachdem
am 17. August 1890 der letzte Gottesdienst in der alten
Kirche war, erfolgte am 18. und 19. der Abbruch der
Orgel und anschließend des Gebäudes. Die
Gottesdienste fanden in dem Schulhause statt. Bereits
am 25. September war die Grundsteinlegung. |
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