Aus der Schulgeschichte des Pfarrsprengels
- 3-

Die Schulwege nach Kirchfarrnbach
Über Jahrhunderte ging (!) man von den Kirchensprengel-orten nach Kirchfarrnbach zur Kirche und zur Schule. Dafür wählte man die jeweils kürzeste Verbindung. Weil man aber um sumpfige Stellen und um Weiher jeweils einen Bogen machen musste, verliefen die Fußwege nicht geradlinig. In den Urkataster von 1835 wurden diese Fußwege eingetragen und in den Katasterplan genau eingezeichnet.   Auf einer Karte (von BLO) aus dem Jahr 1844 sind die Kirchen- und Schulwege hier farbig nachgezeichnet. Die farbigen Zahlen aus dem Jahr 1863 sollen als Beispiel veranschaulichen, wie viele Schüler (Werktags- plus Sonntagsschüler) auf diesen Wegen morgens und nachmittags unterwegs waren.
"Sämmtliche Wege sind gut und ohne Gefahr, weßwegen die Kinder zu jeder Tageszeit die Schule besuchen können.“ So die Beschreibung in der "Special-Statistik der deutschen Schul- und Kirchendieners Stelle zu   Kirchfarrnbach“ aus dem Jahr 1863. Aus dieser Statistik stammt die folgende Übersicht. Die Entfernungsangaben in Kilometer sind allerdings einer späteren Schulstellenbeschreibung (1908) entnommen.
 
Ort
Entfernung
Werktagsschüler
Sonntagsschüler
Std.
km
Kn.
Mä.
Zus.
Kna.
Mäd.
Zus.
Dürrnfarrnbach
3/8
1
10
5
15
4
3
7
Dippoldsberg
7/8
4,5
9
17
26
2
3
5
Meiersberg
3/4
3,5
8
12
20
2
4
6
Kreben
1/2
1,5
6
14
20
6
2
8
Altkatterbach
7/8
4
11
7
18
4
0
4
Oberndorf
1/8
0,5
4
4
8
1
3
4
Kirchfarrnbach
0
0
17
16
33
2
7
9
 
1910 schrieb die Königliche Regierung von Mittelfranken: "Der Weg zwischen Altkatterbach und Kirchfarrnbach ist ... als ungünstig zu bezeichnen. Er ist zum Teil Feld-, zum andern Teil Fußweg, und führt in einer Länge von ca. 1000 m über sehr nasse Wiesen, deren Begehung hauptsächlich im Winter und bei schlechter Witterung die schwersten Nachteile für die Gesundheit der Schulkinder im Gefolge haben kann."   Wer heute einmal versucht, die damaligen Schul- bzw. Kirchenwege abzuschreiten, wird sehr bald auf große Schwierigkeiten stoßen. Die Fußwege über die Felder, Wiesen und durch die Wälder gibt es schon lange nicht mehr, eingezäunte Grundstücke versperren den Weg. Die oben angegebenen Wegezeiten sind knapp bemessen. Sicher haben die 26 Dippoldsberger Kinder länger als 52 Minuten und 30 Sekunden bis Kirchfarrnbach gebraucht.
zurück zur Seite 2