Aus der Schulgeschichte des Pfarrsprengels
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Die Lehrerbesoldung oder das arme Dorfschulmeisterlein (1)
 
Das Spottlied mit dem Titel Das arme Dorfschulmeisterlein entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Geschrieben soll es sogar ein Lehrer selbst haben. Es hat sich rasch verbreitet, Verse kamen dazu und heute kann man im Internet mehrere Versionen finden.
Das Lied lässt erkennen, dass früher die regulären Einkünfte der Lehrer kaum für das Nötigste reichten. Nebeneinkünfte waren erforderlich.
1908 zum Beispiel verdiente der Schulstelleninhaber in Kirchfarrnbach laut Schulstellenbeschreibung zusätzlich Geld als Kantor, Organist, Mesner, Glöckner, für die Beheizung des Klassenzimmers, für die Kirchen- und Schulreinigung, ferner als Gemeindeschreiber bei den
  Gemeinden des Schulverbandes.
Pfarrer und Lehrer bekamen von den Hausschlachtungen der Bauern eine „Schlachtschüssel“, ebenfalls Backwaren zur Kirchweih, Konfirmation, bei Taufen und Hochzeiten, ferner Eier und Butter von den Schulanfängern, Eier zur Fastnacht und gelegentlich weitere Naturalgaben (Karpfen, Getreide für die Tauben, Kartoffeln u.a.). Auch betrieben die Kirchfarrnbacher Lehrer früher eine kleine Landwirtschaft. Im Nebengebäude der Schule war Platz für eine Kuh und zwei Schweine. Allerdings musste der Lehrer für die "Benutzung" der Schuläcker und des Kirchhofs zahlen, im Jahr 1846 zum Beispiel 16 Gulden und 24 Kreuzer.
 
 

Bereits die vermutlich früheste Erwähnung eines Kirchfarrnbacher Schulmeisters in Kirchfarrnbach geschieht im Zusammenhang mit dessen Besoldung: "1562 ... Item des Schulmeisters Besoldung".

Im Jahr 1608 wird von einem Schneider berichtet, "der nur die Kinder solcher Eltern, die es ihm genugsam lohnen konnten" unterrichtete und sie "so lang gelehrt hat, bis die Bratwürste ein Ende genommen." Der Verwalter und Richter in Heilsbronn antwortete: "So wollet ihr den unfleißigen Schulmeister abschaffen und mit Vorwissen des Herrn Pfarrers den anderen Tüchtigeren annehmen und ihm einbinden, daß er neben seiner Verrichtung bei der Kirche auch die Kinder fleißig unterrichte..."

 
 
 

Die Schuläcker lagen am Hardbächlein. Um 1830 waren Plannummer 253 a und 253 b dem Schulhaus (Nr.2a) zugeordnet. Name und Lage von Nr. 252 und 254 lassen vermuten, dass vor dieser Zeit diese beiden Äcker auch vom Lehrer bewirtschaftet wurden.

Aus dem Urkatasterplan:
252 Schulackerlein 0,87 Tagw.,
253a Schulacker 1,97 Tagw.,
253b Schulwiese 0,6 Tagw.,
254 Schuleracker 2,17 Tagw.

 
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