Aus der Schulgeschichte des Pfarrsprengels
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Erinnerungen an die Kirchfarrnbacher Schulzeit von Georg Enzner
Anwesenheitsliste der Kirchfarrnbacher Schule 1924/25.
Er besuchte hier die Volkschule (auch "Werktagsschule") und die Fortbildungsschule, denn er wollte Bauer werden.
Rechts unten Georg Enzner, oben Robert, unten Reinhold König
In diesem Buch: erlebte Kirchfarrn-bacher Schulzeit
Georg Enzners Grab in Kirchfarrnbach
+ 17. 02. 2008
     

"Aus der bäuerlichen Welt eines Dorfes bin ich in die Welt geistiger Erkenntnis und Auseinandersetzung geführt worden. Ich wollte meinem christlichen Glauben folgen und dieser hat mich - bildlich gesprochen - vom Pflug zur Kanzel und zum Altar geführt." So Pfarrer i.R. Georg Enzner im Vorwort seines Buches Vom Pflug zu Kanzel und Altar (Selbstverlag 2006), das er seinen Eltern und seiner Heimat- und Kirchengemeinde Kirchfarrnbach gewidmet hat. Einige wenige Exemplare sind noch vorhanden. Man wende sich am besten an das Kirchfarrnbacher Pfarramt.

Ein kostbarer Schatz auch für den heimatgeschichtlich Interessierten! Das Dorf von früher gibt es nicht mehr.

 

Erinnerungen verblassen und gerne spricht man von der "guten alten Zeit". Die hat es nicht gegeben. Georg Enzner berichtet realistisch und zeigt, dass unser Dorf keineswegs eine "heile Welt" war. Ganz Schlimmes hat er sicher auch erlebt, in seinem Buch höchstens nur angedeutet. Seine Tochter Elisabeth hat mir dankenswerterweise gestattet, einige die Schule betreffende Stellen hier wiederzugeben.

Wilhelm Bayer

Georg Enzner wird auch an folgenden Stellen erwähnt:
Heimatgedichte
Ein heimatgeschichtlicher Gang durch Kirchfarrnbach

     
Der Mensch denkt... doch Gott lenkt...
Schule? - Nein!

Mutter hatte öfters beim Essen von der Schule und dem Schulanfang erzählt. So war der Gedanke an die Schule in bedrohliche Nähe gerückt. Schule gefiel mir gar nicht. Es wurde mir mit der Zeit immer klarer: Die Schule ist ein Übel. Ich muss schauen, wie ich daran vorbeikomme. Tagelang und schwerer Gedanken voll überlegte ich hin und her.

Endlich am Tag vor Schulanfang kam mir die Erleuchtung. Sie traf mich wie ein Blitz auf dem Kirchenweg zwischen dem Haus meines Jugendfreundes und dem Schulhaus. Also: Was mache ich, damit ich nicht in die Schule muss? Antwort: Ich gehe früh mit der Mutter in die Schule, aber wenn ich im Schulsaal beim Lehrer bin, dann fang ich so arg zum Greinen (Weinen) an, dass der Lehrer mit mir einfach nichts anfangen kann und mich gern wieder nach Hause schickt. Mit einem Mal waren alle Sorgen wegen der Schule wie weggeblasen. Zufrieden und sorglos ging ich zu Bett und schlief dem ersten Schultag entgegen.

Am andern Tag marschierten wir - Mutter und ich hatten uns fein gemacht - den Weg hinauf ins Schulhaus. Mutter hatte

 

in ihrem Armkorb allerlei gute Sachen drin wie Eier, Butter und Geräuchertes. Wir gingen von der Straßenseite aus ins Schulhaus, denn dort hatte der Lehrer seine Wohnung. Wir wurden von der Frau Lehrer begrüßt, der Armkorb blieb da und dann ging es weiter hinauf in den großen Schulsaal und wir setzten uns zu den anderen Kindern und Müttern in eine Schulbank. Der Lehrer redete sehr freundlich zu uns und schickte dann die Mütter zu seiner Frau zu einer Tasse Kaffee.

Uns wollte er noch etwas Schönes erzählen. Die Zeit verging wie im Flug, nach einiger Zeit wurden wir entlassen, konnten unsere Mütter bei der Frau Lehrer abholen und heimgehen. Ich hatte meiner Mutter viel zu erzählen.

Kurz vor unserem Haus fiel mir ein, ich hatte meinen Plan vergessen, nämlich so zu greinen, dass der Lehrer mich heimschickt. "Ach was!“ schob ich den Gedanken gleich auf die Seite. Die Schule ist doch schöner als ich sie mir vorgestellt habe!

So ähnlich erging es mir einige Male. Als ich mehrere Jahre später den Weg der Schule weiterverfolgen und Lehrer werden sollte, sagte ich wiederum "Nein“, denn ich wollte

   

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